Luxemburger Feuerwehr erhält Hightech-Simulator

Das Großherzogtum Luxemburg will das Training von Feuerwehrleuten und Rettungskräften weiter professionalisieren und hat deshalb bei SiFaT Road Safety einen Blaulicht-Fahrsimulator gekauft. Das Berliner Unternehmen entwickelt, vermietet und verkauft Hightech-Simulatoren für Lkw-Fahrer, für Fahrer von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie für den professionellen Rennsport. Der im Mai nach Luxemburg gelieferte Simulator soll die Führer von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen vor allem auf Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn vorbereiten, bei denen das Unfallrisiko bis zu 17mal höher ist als im normalen Straßenverkehr. „Wir wollen, dass unsere Leute sicher ankommen und Leben retten können und nicht selbst gerettet werden müssen“, sagt Steve Mack, Direktor des Institut National de Formation des Secours, der zentralen Luxemburger Schule für Rettungskräfte.
In Luxemburg sind seit dem 1. Juli 2018 alle Rettungskräfte im Großherzoglichen Feuerwehr- und Rettungskorps CGDIS zusammengefasst. Dazu gehören die kommunalen Feuerwehren und Rettungsdienste, die Einheiten des Zivilschutzes (Protection Civile), der Notarztdienst (Service d’aide médicale urgente, SAMU), die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt Luxemburg sowie die Flughafenfeuerwehr der Landeshauptstadt. Nach und nach sollen alle Fahrerinnen und Fahrer, die für die verschiedenen Dienste im Einsatz sind, auf dem SiFaT-Simulator geschult werden. „Wir haben uns bewusst für die leistungsstärkste, aber dennoch mobile Version der SiFaT-Simulatoren entschieden, damit wir die unterschiedlichsten Szenarien trainieren können, und den Simulator überall einsetzen können“, erläutert Mack. „Wir brauchen für das Training nicht einmal eigene Schulungsräume, weil der Simulator in einen mobilen Container eingebaut ist, der praktisch ein eigenständiges Trainingscentrum ist.“

SiFaT-Ingenieure haben den Fahrsimulator in eine 7,82 Meter lange, 2,5 Meter breite und 3,0 Meter hohe Spezial-Wechselbrücke eingebaut. Sie verfügt über wärmegedämmte Wände, Heizung und Klimaanlage und ist damit für Trainings im Sommer wie im Winter vorbereitet. Ein Standard-Lkw kann den Schulungscontainer von einem Einsatzort zum nächsten transportieren. Die eingebauten, hydraulischen Stützfüße heben die Wechselbrücke dafür so an, dass ein Lkw unter die Brücke fährt und sie aufnimmt. Das Training kann auf jeder befestigten Fläche stattfinden, die genug Platz und einen Stromanschluss bietet.
In der einen Hälfte des Containers befindet sich eine original Mercedes-Benz Fahrerkabine. Sie ist auf einem Bewegungssystem gelagert, damit sie im Training die typischen Bewegungen beim Bremsen, Beschleunigen, bei Kurvenfahrten oder beim Überfahren eines Borsteins vermittelt. In der anderen Hälfte befindet sich ein Schulungsraum. Hier sitzt der Fahrertrainer vor mehreren Bildschirmen und der aus 13 Hochleistungsrechnern bestehenden Steuereinheit. Der Trainer wählt die Fahraufgaben aus, gibt dem Fahrschüler per Mikrofon und Lautsprecher Anweisungen und Tipps, sieht über eine in der Fahrerkabine integrierte Kamera wie dieser reagiert und bekommt auch angezeigt, wie schnell sein Schützling unterwegs ist, wie stark er bremst oder beschleunigt. Gleichzeitig mit dem Trainer können zwei bis drei weitere Trainingsteilnehmer auf den Bildschirmen verfolgen, wie ihr Kollege die gestellten Aufgaben erfüllt. „Die Kombination aus eigenem Fahrerlebnis im Simulator mit dem Beobachten, wie andere Gefahrensituationen meistern, sowie dem Erleben der Hinweise des Trainers machen die Effizienz des Trainings auf unseren Simulatoren aus“, sagt Klaus Haller, Geschäftsführer von SiFaT Road Safety. Steve Mack ergänzt: „Für uns war entscheidend, dass wir mit realistischen Schulungen, die aber selbst kein Unfallrisiko darstellen, die Sicherheit unserer Leute bei ihren risikoreichen Einsätzen erhöhen können. Hinzu kommt, dass wir bei diesen Schulungen außerdem keinen Diesel verbrauchen, sondern umweltfreundlich ohne Schadstoffausstoß trainieren.“
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Beitrag zur Anschaffung eines mobilen LKW-Blaulichtsimulators
www.cgdis.lu