Feuerwehrunfälle: Bayern setzt auf Simulatortraining

Um die Zahl der Unfälle mit Feuerwehrfahrzeugen weiter zu senken, startet das Land Bayern eine Schulungsoffensive für Feuerwehrleute. Sowohl das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration wie auch die Versicherungskammer Bayern haben deshalb beim Berliner Unternehmen SiFaT Road Safety einen neu entwickelten mobilen Fahrsimulator gekauft. „Mit den beiden jetzt nach Bayern ausgelieferten Simulatoren soll vor allem der Ausbildungsstand bei den Freiwilligen Feuerwehren erhöht werden“, erläutert SiFaT-Geschäftsführer Klaus Haller.Das Berliner Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von High-Tech-Simulatoren für professionelle Fahrtrainings. Mit den SiFaT-Simulatoren können auch die besonders unfallträchtigen Blaulichtfahrten realistisch und gleichzeitig risikolos trainiert werden. Auf Wunsch der Feuerwehren wurden die beiden Simulatoren jeweils auf einen Spezial-Anhänger montiert. Hintergrund: Das Training soll direkt bei den Feuerwehren vor Ort stattfinden. Die Anhänger sind deshalb so aufgebaut, dass sie in Feuerwehrgebäuden oder auf dem Platz davor als mobiles Trainingszentrum eingesetzt werden können. „Es ist eine echte Plug-and-Play-Lösung“, meint Haller. „Hänger abstellen, Strom einstecken und das Training kann beginnen.“

Die Versicherungskammer Bayern, Versicherer der Kommunen in Bayern, registriert jedes Jahr hunderte Schäden mit Feuerwehrfahrzeugen. „Unsere Statistiken sagen nicht genau, wie groß die Zahl der Unfälle ist, die auf Einsatzfahrten passieren“, sagt Florian Ramsl, Referent für Feuerwehrförderung bei der Versicherungskammer. „Aber wir wissen, dass das Risiko eines Unfalls auf einer echten Einsatzfahrt mit Blaulicht deutlich höher ist als bei Übungen oder auch auf der Rückfahrt.“ Weil jedoch die Blaulichtfahrten nicht im normalen Straßenverkehr trainiert werden dürfen, setzt die Versicherungskammer auf die Simulatorschulung. „Das interaktive Training, bei dem die anderen Verkehrsteilnehmer genauso unvorhersehbar auf Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn reagieren wie im wirklichen Leben, hilft den Fahrern, Sicherheit und Routine auch in stressigen Situationen zu finden.“ Gleichzeitig lernen die Fahrzeugführer Lösungsansätze für immer wieder vorkommende Probleme wie versperrte Wege, etwa, wenn andere Verkehrsteilnehmer keine Rettungsgasse bilden. Trainings sollen die Zahl der Schäden und die Schadenssumme senken Aus Sicht von Ramsl werden die SiFaT-Simulatoren nicht nur dazu beitragen, dass die Feuerwehrleute unbeschadet am Einsatzort ankommen, sondern die Investition werde sich auch wirtschaftlich rechnen. „Wir sind optimistisch, dass sowohl die Zahl der Schäden als auch die Schadenssumme durch die Trainings sinken kann“, so der Versicherungsfachmann. „Und nicht zuletzt sind die Rettungskräfte viel schneller am Einsatzort, wenn sie nicht durch einen Unfall aufgehalten werden.“
Beitrag „Helfen ist Trumpf“
Die Einweihung des neuen Einsatzfahrtensimulators
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